Die der Jungfrau gebührende Verehrung

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„Von nun an werden mich selig preisen alle Geschlechter“ (Lk 1, 48).

Heue feiern wir Maria Verkündigung, da der Engel Gabriel gesandt wurde, ihr zu verkünden, daß sie Mutter unseres Herrn sein sollte, und der Heilige Geist über sie kam und sie mit der Kraft des Allerhöchsten überschattete. In diesem großen Geschehnis wurde ihre Vorahnung erfüllt, wie sie im Vorspruch ausgedrückt wird. Alle Geschlechter haben sie selig gepriesen. Der Engel begann mit dem Gruß; er sprach: „Gegrüßt seist du, voll der Gnade; der Herr ist mit dir; du bist gebenedeit unter den Frauen“ (Lk 1, 28). Weiter sprach er: „Fürchte

An Gottes großer Güte liegt es

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An Gottes großer Güte liegt es, daß unsere tägliche, stetige Pflicht in der Erfüllung kleiner und verhältnismäßig leichter Dienste besteht. In gewöhnlichen Dingen pflicht­treu und gehorsam zu sein, die

Gehorsam als Heilmittel gegen religiöse Verwirrung

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18. Predigt, 14. November 1830

„Harre des Herrn und bewahre Seinen Weg, so wird Er dich erhöhen, auf daß du das Land erbest“ (Ps 36, 34).

Der Psalm, aus dem ich den Vorspruch gewählt habe, ist mit der Absicht geschrieben, gute Men­schen, die in Verwirrung sind, zu ermutigen, – besonders in Verwirrung ob der Pläne Gottes, Seiner Vorsehung und Seines Willens. „Sei nicht bekümmert“; das ist die Lehre, die er vom An­fang bis zum Ende und einschärft. Diese Welt ist in einem verworrenen Zustand. Unwürdigen geht es gut, und man sieht sie als die Größten ihrer Zeit an. Wahrheit und Güte werden in den Schat­ten gestellt; aber warte geduldig, – beruhige dich, sei still;

Alle Taten deiner Vorsehung sind Taten der Liebe

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Gottes Vorsehung

Ich bete dich an, o mein Gott, denn du hast Ziel und Weg aller Dinge, die du erschaffen hast, bestimmt. Du hast alles zu einem besonderen Ziel erschaffen und führst es diesem Ziele zu. Den Menschen hast du dazu berufen, dich zu eh­ren, dir zu dienen und zum Lohn dafür sein Glück zu fin­den: eine selige Ewigkeit

Heiligkeit als Norm christlicher Lebensart

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Ihr wisst sehr wohl, meine Brüder, und es gibt überhaupt wenig Menschen, die es leugnen, daß in der Brust eines jeden ein Gefühl oder ein Empfin­dungsvermögen wohnt, das ihm den Unterschied zwischen Recht und Unrecht anzeigt, und das die Norm ist für unsere Gedanken und Handlungen. Man nennt es Gewissen; und auch wenn es nicht jederzeit wirksam genug ist, uns zu lenken, so ist es doch bestimmt und entschieden genug, in den verschiedenen Dingen, die uns begegnen, unsere Ansichten zu

Gedanken zu Allerheiligen

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Wer die Wirklichkeit Gottes kennt und liebt, der hat nicht mehr die Macht, sie zu verleugnen; wohl mag er eine natürliche Angst vor Tortur und Tod haben, aber Einschüchterungen dieser Art zählen nicht gegenüber dem Glauben und vermögen ebensowenig über ihn, wie Staub und Schmutz dem Licht der Sonne schaden oder wie Düfte oder Stimmen ein Rad anhalten könnten, das in Bewegung ist. Die Märtyrer haben gesehen, und was konnten sie anders als reden über das, was sie gesehen hatten?

Der selbstweise Forscher

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17. Predigt vom 24. Oktober 1830

„Niemand täusche sich selbst! Wenn jemand unter euch sich weise zu sein dünkt in dieser Welt, der werde ein Tor, auf daß er weise werde. Denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit bei Gott. Es steht geschrieben: „Er fängt die Weisen in ihrer Schlauheit“

(l Kor3,18.19).

Unter den verschiedenen Täuschungen, vor denen der heilige Paulus uns warnt, ist eine der ersten die der falschen Weisheit; so im Vorspruch. Die Korinther rühmten sich ihres Scharfsinnes und ihres Wissens; als ob irgend etwas der Erhaben­heit christlicher Liebe gleichkäme. Demgemäß sagt der heilige Paulus in seinem Brief an sie, „nie­mand täusche sich selbst! Wenn jemand unter euch sich weise zu sein dünkt in dieser Welt“ (d. h. den Ruf der Weisheit in der Welt besitzt), „der werde ein Tor

Die christlichen Geheimnisse

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16. Predigt vom 14. Juni 1829

„Wie kann dies geschehen?“ (Joh 3,9).

Der Umstand, daß das Fest der allerheiligsten Dreifaltigkeit unmittelbar dem Pfingstfest folgt, will uns etwas Bedeutsames lehren. An letztge­nanntem Festtag begehen wir das Gedächtnis der Herabkunft des Gottesgeistes, der uns als die Quelle aller geistlichen Erkenntnis und Unter­scheidung verheißen ist. Damit wir aber nicht die Art jener Erleuchtung, die er vermittelt, über­sehen, folgt der Dreifaltigkeitssonntag, um uns zu sagen, was sie nicht ist. Sie ist kein der Vernunft gewährtes Licht im Sinn von natürlichen Gaben des Verstandes, denn das Evangelium hat immer noch seine Geheimnisse, seine Schwierigkeiten und verborgenen Dinge, die der Heilige Geist nicht wegräumt.

Der religiöse Glaube im Einklang mit der Vernunft

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15. Predigt vom 24. Mai 1829

„Er nahm nicht Anstoß aus Unglauben an der Verheißung Gottes, sondern war stark im Glau­ben und gab Gott die Ehre, da er vollkommen überzeugt war, daß Derselbe, was immer Er versprochen, auch zu tun vermöge“ (Röm 4,20-21).

Es gibt ernste Menschen, die gemeinhin den christlichen Glauben als ein Gefühl oder Prinzip beschreiben, in welches gewöhnliche Leute nicht eindringen können. Danach ist er etwas Seltsames und Sonderbares in seiner innersten Natur, ver­schieden in der Art von allem, was uns in den Dingen dieser Welt berührt und beeinflußt, und etwas, das keine Beleuchtung aus unserem Ver­halten im täglichen Leben zuläßt. Diese Menschen nehmen an, daß er als eine geistige Gabe und als himmlisch in seinem Ursprung völlig übermensch­lich ist, und daß