Christliche Buße

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7. Predigt, am 20. November 1831

„Vater, ich habe gesündigt wider den Himmel und vor dir, und ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu heißen: halte mich wie einen deiner Tagelöhner!“ (Lk 15,18-19)

Das Beste, was man von dem gefallenen und erlösten Geschlecht Adams sagen kann, ist dieses, daß es seinen Fall bekennt, sich selbst darob verurteilt und versucht, wieder hochzukommen. Diese Geisteshaltung, die in der Tat als die einzig mögliche Religion den Sündern geblieben ist, wird uns im Gleichnis vom verlorenen Sohn gezeigt, der uns geschildert wird, wie er Gottes Segen zuerst empfing, dann mißbrauchte und schließlich verlor, wie er unter diesem Verlust litt und durch die bittere Erfahrung des Leidens zu sich selbst kam. Armselig ist freilich dieser Dienst, den wir anbieten können, aber das Beste, was wir bieten können, ist, den Gehorsam abermals ergreifen, wenn die Welt uns verläßt, wenn das, worauf wir uns gestützt haben, abgestorben und verloren ist! Wenn ich dies sage, so braucht ihr nicht anzunehmen, ich sei der Meinung, im Leben eines jeden von uns gäbe es einen genau bestimmten Zeitpunkt, zu dem er begann, Gott zu suchen, und wo er anfing, Ihm in Treue zu dienen.

Versprechen ohne Erfüllung

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13. Predigt vom 30. Oktober 1831

„Ein Mann hatte zwei Söhne. Er ging zu dem ersten und sagte: Mein Sohn, gehe und arbeite heute in meinem Weinberg. Der antwortete und sprach: Ich habe keine Lust. Nachher aber reute es ihn und er ging hin. Dann ging er zum zweiten und sagte zu ihm das gleiche. Dieser antwortete und sprach: Ja, Herr, ging aber nicht hin“ (Mt 21,28-30).

Der Abstand zwischen unseren religiösen Bekenntnissen und unserem entsprechenden Handeln ist weit größer als wir uns bewußt sind. Wir wissen im allgemeinen, daß es unsere Pflicht ist, Gott zu dienen, und wir haben den festen Entschluß, es treu tun zu wollen. Wir meinen es aufrichtig mit diesem allgemeinen Wunsch und Vorsatz gehorsam zu sein und wir glauben, daß es uns ernst ist. Doch wir gehen weg

Der zweite Frühling

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Tag für Tag erleben wir die Ordnung, die Bestän­digkeit und die fortwährende Erneuerung der geschöpflichen Welt, die uns umgibt. So hinfällig und vergänglich jeder ihrer Teile ist, so ruhelos und rastlos ihre Grundkräfte sind, so unaufhörlich ihr Wandel ist, sie selbst bleibt bestehen. Sie wird von einem Gesetz der Beständigkeit umschlossen; auf Einheit ist sie gegründet; und obwohl immer im Sterben, ersteht sie immer wieder neu zum Leben. Die Auflösung führt nur zur Geburt von neuen or­ganischen Formen, und ein Tod ist der Mutter­schoß für tausendfaches Leben. Jede Stunde, die kommt, ist nur der Beweis für die Flüchtigkeit, doch auch für die Sicherheit und Zuverlässigkeit des großen Ganzen.

Die Festzeit der Epiphanie

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„Diesen Anfang der Wunder machte Jesus zu Kana in Galiläa und offenbarte Seine Herrlichkeit; und Seine Jünger glaubten an Ihn“ (Jo 2,11).

Epiphanie ist die Festzeit, die in be­sonderer Weise der Anbetung der Herrlichkeit Christi geweiht ist. Man mag die Bedeutung dieses Wortes darin sehen, daß es die Offenbarung Seiner Herrlichkeit meint und Ihn uns zu schauen gibt als den König auf dem Throne inmitten Seines Hof­staates, rund um Ihn Seine Diener, Seine Leibgarde Ihm zur Seite. An Weihnachten gedenken wir Sei­ner Gnade,

Christus vor der Welt verborgen

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Weihnachstpredigt, 25. Dezember 1837

„Das Licht leuchtete in der Finsternis, aber die Finsternis hat es nicht begriffen“ (Jo 1, 5).

Von allen Gedanken, die uns im Geiste aufsteigen, wenn wir den Wandel unseres Herrn Jesus Chri­stus auf Erden betrachten, ist wohl keiner so ergrei­fend und zur Stille mahnend wie der Gedanke an die Verborgenheit, die Ihn begleitete. Ich meine nicht Verborgenheit im Sinne von niederer Her­kunft, sondern das Dunkel, in das Er Sich hüllte, und das Geheimnis, das Er hütete.

Bekenntnis ohne Schaustellung

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12. Predigt

„Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf dem Berge liegt, kann nicht verborgen bleiben“

(Mt 5,14)

Unser Heiland befiehlt uns an dieser Stelle Seiner Bergpredigt, unser religiöses Bekenntnis vor allen Menschen zu offenbaren. „Ihr seid das Licht der Welt“, sagt Er zu Seinen Jüngern; „eine Stadt, die auf dem Berge liegt, kann nicht verborgen bleiben. Noch zündet man ein Licht an und stellt es unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter, damit es allen leuchte, die im Hause sind. So leuchte euer Licht vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen

Bekenntnis ohne Heuchelei

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11. Predigt

„Ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus angezogen“ (Gal3,27).

Wie der Herr uns feierlich gebietet, müssen wir uns sicher sehr in acht nehmen vor dem Sauerteig der Pharisäer, der Heuchelei ist. Wir können von ihm angesteckt sein, selbst wenn wir uns sogar dabei unserer Unehrlichkeit nicht bewußt sind; denn jene wußten nicht, daß sie Heuchler waren. Noch brauchen wir ein bestimmtes schlechtes Ziel klar vor Augen zu haben, denn sie hatten keines, – nur das unbewußte Verlangen, von der Welt gesehen und geehrt zu werden, das auch uns beeinflussen kann.

Bleibe bei mir

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Bleibe bei mir! Dann werde ich selber auch leuchten, wie du geleuchtet hast,

werde andern ein Licht sein. All dieses Licht ist von dir, o Jesus.