Glaube ohne Schau

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„Thomas, weil du Mich gesehen hast, hast du geglaubt; selig sind, die nicht sehen und doch glauben“ (Joh 20, 29).

Der heilige Thomas ist der Apostel, der an der Auferstehung unseres Herrn gezweifelt hat. Dieser Mangel an Glauben hat ihm – so urteilen viele – einen Charakterzug beigelegt, auf den das Tagesgebet Bezug nimmt. Doch wir dürfen nicht annehmen, daß er sich sehr von den anderen Aposteln unterschieden hat. Sie alle mißtrauten mehr oder weniger Christi Verheißung, als sie sahen, wie man Ihn zur Kreuzigung abführte.

Wohltäter der Welt

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Fest des heiligen Apostels Andreas

„Einer von den beiden, die dies von Johannes hör­ten und ihm nachfolgten,

war Andreas, der Bruder des Simon Petrus“ (Joh 1, 40).

Mit diesem Fest beginnen wir unser Jahr und künden so durch wenige Wochen der Vorbereitung den Tag der Geburt Christi an. Der heilige Andreas, dessen Gedächtnis wir nun begehen, wurde als erster in die Schar der Apostel eingereiht. Denn (soweit die Schrift uns davon berichtet) war er der erste unter denen, die den Messias fanden und dessen Jünger zu werden begehrten. Die Umstände, die seiner Berufung vorausgingen, werden in dem Evangelienabschnitt erzählt, dem der Vorspruch entnommen ist.

Religiöse Freude

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Predigt vom 25. Dezember 1825

„Der Engel aber sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Denn siehe, ich verkünde euch eine große Freude, die allem Volke widerfahren wird; denn heute ist euch in der Stadt Davids der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr“ (Lk 2, 10. 11).

Zwei Lehren hauptsächlich sind es, die uns an dem großen Fest, das wir heute feiern, gegeben werden: die der Demut und die der Freude. Dies ist der Tag, fürwahr, hoch über allen anderen, an dem uns die himmlische Würde und Gottgefälligkeit jenes Zustandes vor Augen gestellt wird, der das Los sehr vieler ist oder werden mag, nämlich eines Lebens der Bescheidenheit und Zurückgezogenheit, aber eines Lebens, das vom Frohsinn erfüllt ist.

Glaube und Gehorsam

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Predigt vom 20. Februar 1830

»Willst du zum Leben eingehen, so halte die Gebote«

(Mt 19,17).

Wenn ein Mann aus dem einfachen Volk die Evangelien mit ernster und demütiger Gesinnung und gleichsam in Gottes Gegenwart liest, so ist er, glaube ich, keineswegs in Verlegenheit über die Bedeutung der Worte unseres Vorspruches. Schon beim ersten Lesen sind sie klar wie der Tag,