Die der Jungfrau gebührende Verehrung

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„Von nun an werden mich selig preisen alle Geschlechter“ (Lk 1, 48).

Heue feiern wir Maria Verkündigung, da der Engel Gabriel gesandt wurde, ihr zu verkünden, daß sie Mutter unseres Herrn sein sollte, und der Heilige Geist über sie kam und sie mit der Kraft des Allerhöchsten überschattete. In diesem großen Geschehnis wurde ihre Vorahnung erfüllt, wie sie im Vorspruch ausgedrückt wird. Alle Geschlechter haben sie selig gepriesen. Der Engel begann mit dem Gruß; er sprach: „Gegrüßt seist du, voll der Gnade; der Herr ist mit dir; du bist gebenedeit unter den Frauen“ (Lk 1, 28). Weiter sprach er: „Fürchte

Die Erniedrigung des Ewigen Sohnes

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„Dieser hat in den Tagen Seines Fleisches Gebet und Flehen unter lautem Rufen und unter Tränen Dem dargebracht, der Ihn vom Tode retten konnte, und ist erhört worden wegen Seiner Ehr­furcht; obwohl Er Sohn war, lernte Er Gehorsam aus dem, was Er erlitten“ (Hebr. 5, 7. 8).

Das Hauptgeheimnis unseres heiligen Glaubens ist die Erniedrigung des Sohnes Gottes zu Versuchung und Leiden, wie sie in dieser Schriftstelle geschildert wird. In Wahrheit, es ist sogar ein über­wältigenderes Geheimnis als jenes, das die Lehre der Dreifaltigkeit in sich schließt. Ich sage über­wältigender, nicht größer

Gerechtigkeit nicht aus uns, sondern in uns

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Der heilige Paulus ist bestrebt, in dem Kapi­tel, dem diese Worte entstammen, den Eigen­dünkel der Korinther zu demütigen. Sie hatten Gaben empfangen; sie vergaßen nicht, daß sie diese besaßen; sie gebrauchten, sie mißbrauchten sie; sie vergaßen, nicht daß sie diese besaßen, wohl aber, daß sie ihnen geschenkt worden waren. Sie glaubten

Zeiten für das Privatgebet

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19. Predigt: 20. Dezember 1829

„Du aber, wenn du betest, gehe in deine Kammer, und wenn du deine Tür geschlossen hast, bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der im Verborgenen sieht, wird es dir offen vergelten“ (Mt 6,6).

Unser Heiland gewährte an dieser Stelle dem Privatgebet Seine Gutheißung und Seinen Segen in einfachen, klaren und überaus huldvollen Wor­ten. Die Pharisäer hatten die Gewohnheit, wenn sie still für sich beteten, in der Öffentlichkeit an den Straßenecken zu beten;

Christus, ein belebender Geist

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Predigt am Fest der Auferstehung unseres Herrn, 3. April 1831

„Warum suchet ihr den Lebendigen unter den To­ten? Er ist nicht hier, sondern auferstanden“ (Lk 24, 5. 6).

Das ist die triumphierende Frage, mit der die heiligen Engel die Betrübnis der Frauen am Mor­gen der Auferstehung Christi verscheuchen. „O ihr Kleingläubigen“, die ihr weniger glaubt als liebt, mehr pflichtgetreu als verständig seid, warum kommt ihr, Seinen Leib am dritten Tag zu salben? Warum suchet ihr den lebendigen Heiland im Grab?

Formeln des Privatgebetes

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20. Predigt, 20. Dezember 1829

„Herr, lehre uns beten wie auch Johannes seine Jünger gelehrt hat“ (Lk 11,1)

Diese Worte drücken die natürlichen Gefühle des erwachten Geistes aus, der sein großes Bedürfnis nach Gottes Hilfe wahrnimmt, jedoch nicht richtig versteht, was seine einzelnen Bedürfnisse sind, oder wie sie behoben werden sollen. Die Jünger Johannes des Täufers und die Jünger Christi erwarteten beide die Belehrung ihres Meisters: wie man beten soll. Vergeblich war es,

Christliche Ehrfurcht

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23. Predigt, 8. Mai 1831

„Dienet dem Herrn in Furcht und frohlocket Ihm mit Zittern!“ (Ps 2,11).

Warum zeigte sich Christus so wenigen Zeu­gen, nachdem Er von den Toten auferstanden war? Weil Er ein König war, ein König, gesetzt über Gottes „heiligen Berg Sion“, nach den Wor­ten des Psalmes, der den Vorspruch enthält. Könige suchen nicht der Menge zu gefallen, noch zeigen sie sich wie ein Schauspiel nach dem Belieben anderer. Sie sind die Herrscher ihres Volkes, ha­ben als solche ihre Würde in sich und werden ehrerbietig von ihren großen Männern bedient; und wenn sie sich zeigen, tun sie es aus Herab­lassung.

Die Religion des Tages

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24. Predigt, 26. August 1832

„Laßt uns dankbar sein, dadurch können wir Gott wohlgefällig mit Ehrfurcht und frommer Scheu dienen. Denn unser Gott ist ein verzeh­rendes Feuer“ (Hebr 12,28.29).

In jedem Zeitalter des Christentums, seitdem es zum erstenmal gepredigt worden ist, hat es etwas gegeben, was man eine Religion der Welt nennen kann. Sie ahmt die eine wahre Religion so sehr nach, daß sie den Unbeständigen und

Die Schrift, eine Geschichte menschlichen Leidens

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25. Predigt vom 17. Juli 1831

„In Jerusalem liegt am Schaftor ein Teich, welcher auf hebräisch Bethesda heißt und fünf Hallen hat. In diesem lag eine große Menge Schwacher, Blinder, Lahmer und Ausgezehrter und wartete auf die Bewegung des Wassers“ (Joh 5,2.3).

Welches Bild des Elendes muß dieser Teich Bethesda geboten haben! Ein Bild der Schmerzen und Leiden, die bis zum Tode triumphierten! Es waren „Blinde, Lahme, Ausgezehrte und Schwache“ da, von der Hoffnung auf Heilung getrieben, ihre Leiden bei hellem Tageslicht in einer einzigen großen Gesellschaft enthüllend.

Christliche Mannheit

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26. Predigt vom 15. Mai 1831

„Als ich ein Kind war, redete ich wie ein Kind, hatte Einsicht wie ein Kind, dachte wie ein Kind; als ich aber Mann ward, legte ich ab, was kindisch war“ (1 Kor 13,11)

Als unser Herr im Begriff war, die Welt zu verlassen und zu Seinem Vater zurückzukehren, nannte Er Seine Jünger Waisen: sozusagen Kinder, deren Erzieher Er gewesen war, die noch unfähig waren, sich zu leiten, und ihren Beschützer bald verlieren sollten; aber Er sagte, „Ich will euch nicht als Waisen ohne Trost zurücklassen, Ich werde zu euch kommen“ (Jo 14,18). Damit wollte Er sagen, Er werde