Versprechen ohne Erfüllung
13. Predigt vom 30. Oktober 1831
„Ein Mann hatte zwei Söhne. Er ging zu dem ersten und sagte: Mein Sohn, gehe und arbeite heute in meinem Weinberg. Der antwortete und sprach: Ich habe keine Lust. Nachher aber reute es ihn und er ging hin. Dann ging er zum zweiten und sagte zu ihm das gleiche. Dieser antwortete und sprach: Ja, Herr, ging aber nicht hin“ (Mt 21,28-30).
Der Abstand zwischen unseren religiösen Bekenntnissen und unserem entsprechenden Handeln ist weit größer als wir uns bewußt sind. Wir wissen im allgemeinen, daß es unsere Pflicht ist, Gott zu dienen, und wir haben den festen Entschluß, es treu tun zu wollen. Wir meinen es aufrichtig mit diesem allgemeinen Wunsch und Vorsatz gehorsam zu sein und wir glauben, daß es uns ernst ist. Doch wir gehen weg