Die Schrift, eine Geschichte menschlichen Leidens
25. Predigt vom 17. Juli 1831
„In Jerusalem liegt am Schaftor ein Teich, welcher auf hebräisch Bethesda heißt und fünf Hallen hat. In diesem lag eine große Menge Schwacher, Blinder, Lahmer und Ausgezehrter und wartete auf die Bewegung des Wassers“ (Joh 5,2.3).
Welches Bild des Elendes muß dieser Teich Bethesda geboten haben! Ein Bild der Schmerzen und Leiden, die bis zum Tode triumphierten! Es waren „Blinde, Lahme, Ausgezehrte und Schwache“ da, von der Hoffnung auf Heilung getrieben, ihre Leiden bei hellem Tageslicht in einer einzigen großen Gesellschaft enthüllend.
Für die Inschrift auf seinem Grabstein wählte der Heilige John Henry Newman (1801-1890) die Worte: „ex umbris et imaginibus in veritatem“ („Aus Schatten und Bildern zur Wahrheit“). Diese Worte charakterisieren sein jahrzehntelanges Suchen und Ringen, aber 


Liebe Newman-Freunde!
Der Einfluß der Welt in ihrer Eigenschaft als Feindin der Seele besteht in ihrer Macht über unsere Phantasie. Es scheint uns unglaublich, daß etwas falsch sein könnte, was uns immer und überall gesagt wird.