Dankbarkeit für frühere Erbarmungen
(22. September 1838)
„Ich bin nicht wert der geringsten all der Erbarmungen und all der Treue, die Du Deinem Knecht erwiesen hast“ (Gn 32,10).
Der Geist demütiger Dankbarkeit für frühere Erbarmungen, den diese Worte enthalten, ist eine Tugend, zu der besonders das Evangelium aufruft. Jakob, der diese Worte sprach, wußte nichts von jenen großen und wunderbaren Liebestaten, mit denen seither Gott das Menschengeschlecht heimgesucht hat. Obgleich er aber die Tiefen der göttlichen Ratschlüsse nicht zu erkennen vermochte, kannte er sich selbst so weit, daß er sich überhaupt jegliches Guten für unwert erachtete. Auch wußte er, daß Gott ihm großes Erbarmen und große Treue erwiesen hatte: Erbarmen, darum daß Er für ihn Gutes getan hatte, während er Böses verdient hätte; und Treue, darum daß Er
5. Predigt (Fest des heiligen Apostels Johannes)
21. Mai 1837 (Dreifaltigkeitssonntag)

Christus ist uns in der christlichen Kirche so nahe gekommen (wenn ich mich so ausdrücken darf), daß wir nicht in der Lage sind, Ihn anzublicken oder zu erkennen. Er tritt zu uns herein, Er beansprucht Sein erkauftes Erbe und ergreift Besitz von ihm; Er bietet Sich uns nicht dar, sondern nimmt uns in Sich auf. Er macht uns zu Seinen Gliedern.