Der religiöse Glaube im Einklang mit der Vernunft
15. Predigt vom 24. Mai 1829
„Er nahm nicht Anstoß aus Unglauben an der Verheißung Gottes, sondern war stark im Glauben und gab Gott die Ehre, da er vollkommen überzeugt war, daß Derselbe, was immer Er versprochen, auch zu tun vermöge“ (Röm 4,20-21).
Es gibt ernste Menschen, die gemeinhin den christlichen Glauben als ein Gefühl oder Prinzip beschreiben, in welches gewöhnliche Leute nicht eindringen können. Danach ist er etwas Seltsames und Sonderbares in seiner innersten Natur, verschieden in der Art von allem, was uns in den Dingen dieser Welt berührt und beeinflußt, und etwas, das keine Beleuchtung aus unserem Verhalten im täglichen Leben zuläßt. Diese Menschen nehmen an, daß er als eine geistige Gabe und als himmlisch in seinem Ursprung völlig übermenschlich ist, und daß
6. Vortrag
14. Predigt vom 27. März 1831
1. O heiliges Herz Jesu, ich bete Dich an in der Einheit der Persönlichkeit mit der zweiten Person der hochheiligen Dreieinigkeit. Was immer der Person Jesu angehört, gehört Gott an und ist derselben Anbetung würdig, die wir Jesus zollen.
Du, O Gott, der Du uns erschaffen hast, weißt, daß nichts unseren Hunger stillen kann als Du selbst, und darum hast Du Dein eigenes Sein uns zur Speise und zum Trank hingegeben. O anbetungswürdiges Geheimnis! Wunderbarste aller Wohltaten Gottes! Du, der Erhabenste und Schönste, der Stärkste und Süßeste, wußtest gar wohl, daß nichts anderes unsere sterbliche Natur erhalten unser hinfälliges Herz stärken kann als nur Du selbst. Darum hast Du menschliches Fleisch und Blut angenommen, damit sie als Fleisch und Blut Gottes unser Leben seien.
Wenn ich auf Erden ein übernatürliches Leben führen und zum übernatürlichen Leben des Himmels gelangen will, muß ich eines tun: hier im Gedanken an Gott leben. Lehre mich das, o Gott, gib mir Deine übernatürliche Gnade, ein solches Leben zu führen, gib, daß meine Vernunft, meine Gefühle, Absichten und Pläne ganz durchdrungen und beherrscht seien von der Liebe zu Dir, in Deinen Anblick versunken und entrückt!
Blicken wir auf die Schönheit, die Majestät und die Geschlossenheit der katholischen Religion, auf ihre Kraft- und Trostquellen, dann mag es uns wundernehmen, meine Brüder, daß sie die Scharen derer, die ihr begegnen, trotzdem nicht zu bekehren vermag. Ihr habt wohl das Überraschende dieser Tatsache selbst schon empfunden-besonders jene von euch, die erst neulich konvertiert sind und sie nun aus Erfahrung vergleichen können mit jenen Religionen, denen die Millionen dieses Landes den Vorzug geben.
Rom, im Mai 2011
Ich will keine Hoffnung und keine Freude haben außer Dir. Nur Deine Gnade gib mir – hilf mir mit Deiner Gnade -ich will mit Deiner Gnade alles tun, was ich kann -und Du wirst es für mich vollenden! Dann werde ich einst glücklich sein in Deiner Gegenwart, im Anblick und in der Anbetung Deiner heiligen fünf Wunden.
Er, der Allmächtige und Allselige, dessen Seele von der Herrlichkeit beim Anblick seiner göttlichen Natur überfloß, wollte diese Seele allen Schwachheiten unterwerfen, die ihr der Natur nach eigen sind. Wie er es zuließ, daß sie sich an der Liebe erfreute und unter der Verlassenheit von seiten menschlicher Freunde litt, so konnte er sie, sobald es ihm gefiel, auch des Lichtes der Gegenwart Gottes berauben,