Wachen

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Habt acht; wachet und betet, denn ihr wisset nicht, wann es Zeit ist“ (Mk 13,33).

Unser Heiland gab diese Mahnung, als Er im Be­griffe stand, diese Welt zu verlassen, – zu verlas­sen nämlich, soweit es sich um Seine sichtbare Ge­genwart handelt. Er schaute auf die vielen Jahr­hunderte voraus, die bis zu Seiner Wiederkunft ver­gehen sollten. Er kannte Seine und Seines Vaters Absicht, die Welt mehr und mehr sich selbst zu überlassen, ihr allmählich die Zeichen Seiner gnä­digen Gegenwart zu entziehen. Er sah vor Sich, da Er auf alles sieht, die Gleichgültigkeit gegen Ihn, wie sie sich selbst unter Seinen ausgesprochenen Jüngern ausbreiten würde:

Das Evangelium, ein uns anvertrautes Gut

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22. Predigt, Fest der heiligsten Dreifaltigkeit

„O Timotheus! bewahre, was dir anvertraut ist, hüte dich vor dem weltlichen und seichten Ge­schwätz und den Streitreden der fälschlich so­genannten Wissenschaft, zu der einige sich be­kannten und vom Glauben abgefallen sind‘ (1 Tim 6, 20. 21).

Diese Worte sind in der Person des Timotheus zuallererst an die Diener des Evangeliums gerich­tet; doch sie enthalten auch ein ernstes Gebot und Mahnwort an alle Christen. Denn wir alle, hoch und nieder, sind für die Reinerhaltung des Glau­bens entsprechend verantwortlich. Wir haben alle das gleiche Interesse daran, der eine nicht weniger als der andere,

Das Reich der Heiligen 2. Teil

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21. Predigt, Dienstag in der Pfingstwoche

„Der Stein, der an die Bildsäule gestoßen, ward zu einem großen Berge und erfüllte die ganze Erde“ (Dn 2, 35).

Gestern lenkte ich eure Aufmerksamkeit auf die Umrisse der Kirchengeschichte und deren klare und genaue Vorausschau durch unseren Herrn und Seine Apostel. Die Heilsordnung des Evange­liums ist anerkanntermaßen eine einzigartige Er­scheinung in der Menschheitsgeschichte; einzigartig, ob wir den Umfang betrachten, den sie in der Ge­schichte einnimmt, die Einheitlichkeit ihres Systems, die Folgerichtigkeit ihres Planes, ihre Gegensätz­lichkeit zu dem tatsächlichen Lauf der Dinge und ihren Erfolg trotz dieser Gegensätzlichkeit oder schließlich die ausgesprochene Absicht ihrer ersten Prediger,

Das Reich der Heiligen

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20. Predigt, Pfingstmontag 1835

„Der Stein, der an die Bildsäule gestoßen, ward zu einem großen Berg und erfüllte die ganze Erde“ (Dn 2, 35).

Wären wir wie die Engel imstande, den Ver­lauf der göttlichen Heilstaten in der Welt- zu sehen, zweifellos – wir könnten nicht leugnen, daß es Seine unsichtbare Führung war, die dieselben anordnete. Ja, der vermessenste Sünder hielte es für hoff­nungslos, den Zeichen der göttlichen Wirksamkeit in ihnen zu widerstehen; und er würde „glauben und zittern“

Religiöse Geheimnisse

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18. Predigt, (Ende des Jahres 1834)

Fest der Himmelfahrt unseres Herrn

„Es ist Christus, der gestorben ist, ja der auch auferstanden ist, der zur Rechten Gottes sitzt, der auch fürbittet für uns“ (Röm 8, 34).

Die Himmelfahrt unseres Herrn und Heilandes ist ein Geschehnis, dessen immer mit Freude und Dank gedacht werden sollte, denn der heilige Paulus sagt uns im Vorspruch, daß Er aufstieg zur Rechten Gottes und dort für uns bittet. Daher ist es unser Trost zu wissen, daß, „wenn jemand sündigt, wir einen Fürsprecher beim Vater haben, Jesus Christus, den Gerechten,

Die Zeugen des Evangeliums

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17. Predigt (27. Dezember 1834)

Fest der heiligen Apostel Philippus und Jakobus

„Durch den Mund zweier oder dreier Zeugen wird jedes Wort bestätigt“ (2 Kor 13, 1).

Es hat Gott in Seiner großen Barmherzigkeit gefallen, uns häufig Beweise für die Wahrheit des Evangeliums zu geben; Seine Zeugen immer wieder auszusenden, Prophet auf Prophet, Apostel auf Apostel, Wunder auf Wunder, damit sowohl die Vernunft zur Unterwerfung gebracht wie auch der Glaube durch die Fülle Seiner Offenbarungen belohnt werde. Das Doppelfest, das

Religiöse Feigheit

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16. Predigt (25. April 1831)

Fest des heiligen Evangelisten Markus

„Richtet auf die erschlafften Hände und die wankenden Knie“ (Hebr 12, 12).

Die wichtigsten Ereignisse im Leben des heiligen Markus sind diese: -erstens, er war ein Schwestersohn des Barnabas und wurde von diesem und dem heiligen Paulus auf ihrer ersten apostolischen Reise mitgenommen; ferner, er verließ sie nach kurzer Zeit und kehrte nach Jerusalem zurück; dann war er später der Gehilfe des heiligen Petrus in Rom und verfaßte dort sein Evangelium hauptsächlich aus den Berichten,

Selbstbeschauung

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15. Predigt, (Januar oder Februar 1835)

Dienstag in der Osterwoche

„Laßt uns aufblicken zu Jesus, dem Begründer und Vollender unseres Glaubens“ (Hebr 12, 2).

Es ist gewiß unsere Pflicht, immer von uns weg und auf Jesus hinzuschauen. Das heißt aber: vermeiden, unsere eigenen Gefühle und Regungen, die Verfassung und Haltung unseres Geistes zu betrachten, – als wäre das die Hauptaufgabe der Religion – vielmehr diese Dinge hauptsächlich in ihren Früchten sich auswirken zu lassen. Gestern wurden einige Hinweise gegeben, über diese „vorzüglichere“ und schriftgemäßere Art unseres Handelns, wie es immer in der Kirche Brauch war.

Erlösendes Wissen

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14. Predigt, (Januar oder Februar 1835)

Montag in der Osterwoche

„Daraus ersehen wir, daß wir Ihn kennen, wenn wir Seine Gebote halten“ (1 Joh 2, 3).

Gott und Christus erkennen, scheint in der Sprache der Schrift zu bedeuten: in der Überzeugung leben, daß Er gegenwärtig ist, den unser leibliches Auge nicht sehen kann. Das will wirklich nichts anderes sagen als glauben, und glauben bedeutet nach der Beschreibung des heiligen Paulus: ein Festhalten und ein sicheres Überzeugtsein von dem, was man nicht sieht.

Die Einwohnung des Heiligen Geistes

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„Ihr jedoch lebt nicht dem. Fleisch, sondern dem Geist, wenn wirklich der Geist Gottes in euch wohnt“ (Röm 8, 9).

Der Sohn Gottes hat Sich in Gnaden herab­gelassen, den Vater Seinen Geschöpfen durch Sein sichtbares Erscheinen zu offenbaren, Gott der Hei­lige Geist dagegen durch innere Mitteilung. Wer kann diese verschiedenen Werke göttlicher Huld miteinander vergleichen, da sie beide unsere Fas­sungskraft übersteigen? Wir können nur in Schwei­gen die unendliche Liebe anbeten, die uns von allen Seiten umfängt. Der Sohn Gottes wird das Wort genannt, da Er Gottes Herrlichkeit